Walbra / Wir (1971 - 1975)
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Nach einem Uriah Heep Konzert in der Mannheimer Rheingoldhalle im Frühjahr 1971 habe ich im Freundeskreis in
der Schule spontan eine Band gegründet. Bassist Wolfgang und Organist Karl-Heinz haben aber nie mitgemacht,
obwohl anfangs begeistert. Dadurch kam ein sehr guter Gitarrist (Jogi) und ein Sänger, mit denen wir schliesslich zur
Abifeier im Sommer 1972 gespielt haben. Wir nannten uns nach einem Phantasie-Tier Walbra.
Da der Sänger die Töne nicht getroffen hat, kam danach aber ein anderer (Peter), der wie Neil Young klang. Und
dazu der Umzug von einem Keller in MA-Neckarstadt zurück in unsere alte Schule, das neue Moll-Gymnasium in
MA-Niederfeld. Neben Jogi an der Lead-Gitarre war ich an der Rhythmus-Gitarre, Lutz am Bass und Jörg am
Schlagzeug plus 2. Stimme. Schließlich hat Jogi noch Gerald gebracht, für Trompete und Bass; Jogi selbst hat auch
Alt-Sax gespielt. Dadurch waren Chicago-Stücke (South California Purples) möglich, Lutz wurde am Bass entlastet
und konnte Gitarre spielen. Ohne Jogi war allerdings ich an der Gitarre schon noch ein bisschen überfordert. Im
Programm waren Stücke wie “Hey Joe” (Hendrix), “South California Purples” (Chicago) und “Southern Man” (Crosby,
Stills, Nash & Young). Ende 1973 endete allerdings die Zusammenarbeit mit Jogi und Peter.
1974 kamen zur Rumpfband dann Geralds Bruder Martin (Posaune) sowie
ein anderer Peter (Piano) dazu. Und es entstanden die ersten eigenen
Songs, u.a. auch “Andere Welt” mit Musik von mir und einem deutschen
Text von Jörg. In dieser Formation sind wir dann auch beim Blies Open Air
in Ludwigshafen (Sep. 1974) aufgetreten, mit den eigenen Stücken
“I’m so Commercial” (Lutz Knakrügge) und “Andere Welt” (J. Emmert,
J. Dubiel), sowie “Southern Man” (Crossby, Stills, Nash & Young). Und wir
standen sogar in der Zeitung.
Danach war erstmal Schluss, da die Interessen innerhalb der Band zu
verschieden waren. Jörg, Lutz, Peter und Gerald haben mit einem anderen
Musiker zusammen Funk u.ä, geübt, um in amerikanischen Clubs aufzu-
treten; daraus wurde aber nichts.
Nach kurzer Zeit, in der keine Seite musikalisch etwas zustande brachte, ging die Initiative für eine Neugründung
wieder von mir aus. Ich hatte einen Sänger/Gitarristen (Hans-Peter) kennengelernt und mich an einen guten Bassisten
(Klaus) erinnert, ein früherer Klassenkamerad, dessen Band aufgelöst war. Zusammen mit Jörg und Lutz, der
Tenor-Saxofon spielte, firmierten wir unter dem Namen Wir. Wir hatten jetzt einen guten Sänger, und eine Zweit-
stimme am Schlagzeug sowie einen guten Bassisten, der sogar eigene Songs einbrachte. Lutz war am Saxofon zur
großen Überraschung sehr gut, drängte aber immer wieder an die Gitarre. Er hatte irgendwie nie verwunden, dass
er nach dem Nicht-Antritt von Wolfgang den Bass hatte übernehmen müssen. Gitarre hat er später, nach Walbra/Wir
in einer Band der Neuen Deutschen Welle gespielt. Hans-Peter konnte sich ganz gut mit einer Rhythmus-Gitarre
begleiten, und ich hatte inzwischen meine Fortschritte in Richtung Lead-Gitarre gemacht. In dieser Formation haben
wir im Herbst 1975 die erste Uraufnahme von “Andere Welt” gemacht. Aber wir konnten uns damals unter “wilden”
jungen Leuten einfach nicht auf eine zukünftige, gemeinsame Linie einigen, so dass dieses Kapitel nach einem
3/4 Jahr Ende 1975 wieder zu Ende ging. Immerhin habe ich damals noch interessante Tondokumente und Unterlagen
gerettet, die ich auch später für Neuproduktionen als Grundlagen benutzt habe.